Mit einem Chiffontuch in der Hand stellt sich jedes Kind irgendwo im Kindergarten auf. Ich lasse klassische Musik laufen. Genauer gesagt: Den Frühling von Vivaldi. Die Kinder lauschen und tanzen dazu. Mal gross, mal klein. Mal laut, mal leise. Ein wunderbares Farben-Durcheinander entsteht beim Tanz der Chiffontücher. Ein richtiges Kuddelmuddel - wie beim Farbenmonster eben.
Im Kreis hören wir uns das Lied nochmals an und versuchen es mit den Gefühlen zu verbinden. Tönt es glücklich oder entspannt? Wütend oder ängstlich? Die Kinder sind sich schnell einig und so können wir die verschiedenen Passagen im Lied den Gefühlen zuordnen. Sobald das Lied sich glücklich anhört, tanzen die Kinder mit dem gelben Chiffontuch. Klingt es eher ängstlich, tanzen die Kinder mit dem schwarzen Tuch und so weiter.
Können wir den Gefühlstanz nun auch zu Papier bringen? Jedes Kind holt alle 6 Farben und ein Blatt Papier. Wir hören uns das Lied nochmals an und zeichnen in die Luft. Nach jedem Gefühl stoppe ich die Musik. Zu Beginn hören wir die Freude. Sie ist mal laut, mal leise. Also malen wir mal gross und mal klein. Ist es geschwungen oder eckig? Wir besprechen und zeichnen es dann aufs Papier. Das nächste Gefühl folgt: Für uns klingt es nach Liebe. Wir tauschen uns über jedes Gefühl aus und zeichnen es auf. Es gibt kein richtig und kein falsch. Jeder zeichnet es so, wie es für ihn stimmt.
Nachdem wir alle Gefühle aufgezeichnet haben, bekommt jedes Kind ein A3 Blatt und geht wieder an einen Platz, an dem es sich wohlfühlt. Ich lasse nun das Lied nochmals ohne Worte an einem Stück laufen und die Kinder zeichnen, was sie hören und was sie fühlen. Ganz verschiedene Bilder entstehen. Bei manchen ist ein grosses Durcheinander zu sehen, bei anderen ist es geordnet.
Am Schluss vom Vormittag haben wir sie im Kreis nochmals betrachtet und darüber gesprochen: Bei mir ist die Angst klein, bei dir gross. Die Wut braucht viel Platz, wieso denn? Die Freude ist mal geschwungen, mal gerade… etc. Zum Schluss wollen die Kinder das Lied nochmals hören und dazu tanzen. Wie gut, dass wir am Schluss des Liedes die Freude hören können. Diese halten wir im Herzen fest und gehen dann nach Hause.
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