Gut geplant ins neue Schuljahr

Veröffentlicht am 4. August 2025 um 09:58

Die Planung fürs neue Schuljahr ist in meinen Augen etwas sehr Individuelles. Lange habe ich nach der für mich richtigen Methode gesucht. Eine Methode, die mir etwas bringt und mich nicht sofort überfordert. Mittlerweile habe ich meinen Planungsstil gefunden. Doch ganz ehrlich - trotzdem ändert er sich manchmal wieder ein bisschen.

Doch folgende Grundsätze haben sich für mich bewährt:

- Mut zur Lücke -> Platz für Ideen der Kinder

- Flexibel bleiben -> Wenn etwas Geplantes doch nicht passt oder keine Zeit mehr dafür ist: ändern oder streichen

- Das Rad muss nicht neu erfunden werden -> Stöbere in Jahresplanungen der Lehrmittel

Meine Jahresplanung

Die Jahresplanung enthält bei mir vor allem feste Termine und Rituale. Es hat sich für mich nicht bewährt, Themen und Kompetenzen für das ganze Jahr fest zu planen. Dies hat mich zu oft nur eingeschränkt und ich habe nach einem halben Jahr alles über den Haufen geworfen. Denn die Klassenzusammensetzung ist jedes Jahr zur Hälfte neu und eine Überraschung. Ich orientiere mich also sehr stark an den Kindern. Was genau kommt in meine Jahresplanung?

Schritt 1 - Einstimmen aufs neue Schuljahr

Um mich auf das neue Schuljahr einzustimmen, stöbere ich gerne in verschiedenen Bilderbüchern und suche mir Themen aus, die mir gefallen. Falls ich mich bereits auf gewisse Themen festlegen kann, lege ich die entsprechenden Materialien zur Seite.

Schritt 2 - Terminplanung

Ich erstelle mir eine Übersicht mit allen Terminen, die schon feststehen. Dazu gehören beispielsweise: schulinterne Termine, Elternabende, Geburtstage, kulturelle Anlässe (z.B. Samichlaus, Ostern...), etc.. Anschliessend lege ich Daten für Waldtage, Zeigitage, und Elternanlässe fest. Die Termine übertrage ich dann in meine Agenda.

Schritt 3 - Rituale

Wie du weisst, sind Rituale das A und O im Kindergarten. Sie geben Struktur und Sicherheit. Deshalb lege ich mir gerne Rituale für das ganze Schuljahr fest. Dabei meine ich nicht nur das Morgenritual im Kreis oder das Znüniritual sondern Dinge wie: montags ein Zeichnungsritual, freitags ein Geschichtenritual oder wie gestalte ich die Tischzeit am Vormittag, etc. Dazu kommt natürlich auch das Geburtstagsritual, welches ich jedoch gerne passend zum Thema gestalte. Das Adventsritual plane ich frühestens in den Herbstferien.

Meine Quartalsplanung

Das Quartal plane ich nun etwas genauer. Dazu gehört auch die Quartalsplanung mit der Terminauflistung für die Eltern, auf die ich hier nicht näher eingehen werde. Den Lehrplan 21 habe ich schon ziemlich gut im Kopf und ich muss nicht mehr ständig nachschauen. Trotzdem ist er als Stütze und Planungshilfe stets geöffnet.

Schritt 4 - Thema festlegen

Ich persönlich bin (noch) kein Fan von Jahresthemen. Deshalb wähle ich jeweils verschiedene Themen für das Schuljahr. ABER: Das Thema für das erste Quartal bleibt auf jeden Fall bestehen, doch bei den Themen für den Rest des Schuljahres bleibe ich flexibel. Wenn ich merke, dass die Kinder sich sehr für ein Thema interessieren, versuche ich, das irgendwo einzuplanen und etwas anderes weg zu lassen. Manchmal habe ich auch plötzlich neue Ideen und entscheide mich kurzfristig für ein neues Thema. Ich liebe diese Flexibilität in unserem Beruf. Deshalb: Ich lege nur das 1. Thema wirklich fest.

Für das gewählte Thema erstelle ich mir ein Moodboard. Ein Dokument, dass ich mit Bildern von Pinterest, Instagram, mit Liedern, mit Büchern etc. fülle. Gerne schaue ich auch in Themenmappen, ob mir Ideen gefallen und markiere diese mit einem Post-it. Für mich persönlich haben Themenmappen wunderbare Ideen doch oft "zu wenig Fleisch am Knochen". Deshalb lege ich den Fokus gerne auf Lehrmittel.

Schritt 5 - Lehrmittel

Wie schon gesagt, das Rad muss nicht neu erfunden werden. Ausserdem stellt es mich immer vor eine Herausforderung, die Planung mithilfe des Lehrplans abwechslungsreich und doch sinnvoll zu gestalten. Den Weg, den ich nun für mich gefunden habe: Lehrmittel. In manchen Kantonen sind gewisse Lehrmittel ja auch vorgegeben und obligatorisch. Gerade in den Bereichen Deutsch, Mathematik und NMG arbeite ich gerne damit. Sie bieten oft bereits eine Jahresplanung an und berücksichtigen die Kompetenzen. Aktuell funktionieren für mich folgende Lehrmittel: Deutsch Kindergarten und Kinder begegnen Mathematik. Ein Beispiel, wie ich dann plane:

Ich orientiere mich an der Jahresplanung aus dem Lehrmittel und suche mir für die vorgeschlagenen Themen Unterrichtseinheiten aus, die mich ansprechen. Ich notiere sie mir in der Quartalsplanung und vermerke gerade, wie ich es mit dem Hauptthema im Kindergarten verbinde. 

Meine Feinplanung

Nun habe ich Rituale, Gestaltungsideen, Lieder, Bücher, Unterrichtseinheiten. Diese übertrage ich nun in meine Agenda. So, dass das Programm möglichst abwechslungsreich bleibt. Was natürlich noch hinzukommt: Erfahrung. Ich weiss für mich zum Beispiel, wann und wie ich Schneiden und Kleben einführen möchte oder wie ich den Sportunterricht gestalte und aufbaue, etc. Solche Dinge muss ich nicht immer wieder neu planen. Meine Agenda hat sich nun gefüllt mit Terminen, Ritualen und diversen Sequenzen. Ich fühle mich gut vorbereitet und doch weiss ich, dass jederzeit alles anders kommen kann. :-)

Gedanken zum Schluss

Vielleicht kommt dir das alles zu strukturiert oder zu schulisch vor. Doch ich möchte darauf hinweisen, dass bei mir gerade im ersten Quartal ganz viel Spiel, sich Eingewöhnen, soziales Lernen, etc. eingeplant ist. Und die Entwicklungsspanne ist auf unserer Stufe so gross, deshalb ist mir auch Differenzierung wichtig. 

Während ich diesen Blogeintrag schreibe, merke ich, dass ich wohl ein ganzes Buch darüber schreiben könnte. Doch ich habe mich bewusst versucht, kurz zu halten. Viele Dinge habe ich nun gar nicht angesprochen. Wenn du Fragen hast, hinterlasse gerne einen Kommentar.

 

ps.: Meine schöne Agenda ist von Feines Leben. Kann ich nur empfehlen!

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